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Montag, 29. Oktober 2007

Mein Gott und Ich!



Jeder Mensch so er einen Gottesglauben hat, welchen auch immer, personalisiert diese Beziehung für sich. Soll heißen dieser hat eine persönliche Beziehung zu seinem Gott.
Was ist das eine persönliche Beziehung zu seinem Gott zu haben?



Wenn ich an die Existenz eines Gottes glaube involviere ich auch meine Vorstellungen über diesen Gott in eben meinen Glauben an diesen Gott. Hinzu kommt was ich gehört und gelesen habe über diesen Gott und den Glauben anderer an ihn. Auch das erleben in meinem Glauben, Dinge die ich erlebte und diesem Glauben (Glaubensleben) zurechne. Dies alles prägt mein Gottesbild schafft meine persönliche Beziehung zu meinem Gott.


Ob ich das Erlebte das "Erleben im Glauben" nun als Wirkung eines göttlichen Geistes, als spirituelle Erkenntnis oder durch Bewußtseins erweiternde Drogen (bestimmte Pilze) erfahre mag individuell jeder für sich bestimmen, ändert aber nichts daran das eben dies als wesentlicher Teil meine persönlichen Beziehung zu "meinem" Gott zu werten ist.



ABER: Je mehr ich mein Gottesbild allein auf das Glaubenserleben verlege je mehr besteht die Möglichkeit das ich mich vollkommen isoliere.



Es ist schon fast ein Naturgesetz, das, daß verfolgen einzelner Extreme unter Ausschluß aller anderen zu Verfügung stehenden Möglichkeiten beinahe unweigerlich in den psychologischen Zustand des als landläufig bekannten religiösen Wahns führt.



Sollte eine Grunderkenntnis an welchen Gott auch immer nicht beinhalten.



1. Mein Gott, meine Götter ist/sind größer, stärker, weiser als ich je sein könnte.



2. Ich suche meinen Gott meine Götter. Ich rufe meinen Gott, meine Götter an. Nicht Er oder Sie mich.

3. Gott oder Götter haben Möglichkeiten die ich nicht habe, denn darum ist/sind er/sie Gott/Götter.



4. Ergo warum also sollte/n Gott/Götter so sein wie wir sie gern hätten?



Gott und ich! Das ist keine Beziehung wie wir sie im zwischenmenschlichen Bereich kennen. Die Beziehung die ich zu meinem Gott habe mag sein wie sie will, aber sie ist mit nichts anderem vergleichbar was Menschen sonst für Beziehungen zueinander pflegen.



Was noch dazu kommt ...
Verlangen wir von unseren Partnern das sie so sind wie wir es uns wünschen, oder lieben wir sie weil sie sind wie sie sind?



Warum sollten wir das dann von unserem Gott verlangen?



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Mein Gott und Ich!
"Mein" Gott. Wer, was, wie ist mein Gott? Welches Bild habe ich von meinem Gott? Die Anworten auf diese beiden Fragen sollte möglichst identisch sein. Ist dem aber auch so? Oft ist zu hören oder zu lesen, Gott/Götter ist/sind soundso. Gott will dies, die Götter wollen jenes.



So mancher erdreistet sich anderen vorschreiben zu müssen nicht nur was dieser oder jener Gott ist, will, bewirkt. Nein, Sie erdreisten sich dir zu sagen wie deine Beziehung zu welchen Gott auch immer, auszusehen hat. Welche Präferenzen du zu setzen hast. Eben wie du deinen Gott sehen MUSST.


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Ich und mein Gott? Oh, ich meinte natürlich mein Gott und ich ...



Nun, Ich bevorzuge für mich...



Meine Beziehung zu den Göttern!



Natürlich versuche auch ich meine Götter zu definieren. Über das was ich von ihnen erfahre...
Aber nicht durch Extreme Zwänge. Ich brauche weder meinen Gott oder meinen Glauben anderen zu beweisen, noch muß ich mir etwas beweisen.



Meine Beziehung zu den Göttern ist mein Erleben, dient meiner Erbauung, bei ihnen Suche ich gegebenenfalls Hilfe oder Erklärung für was auch immer. Niemand, kein anderer Mensch kann mir also meine Beziehung zu den Göttern definieren. Und schon gar nicht von der Warte seiner persönlichen Beziehung zu den Göttern und erst recht nicht wenn es ein anderer Gott ist, ein völlig anderer Glaube.



Ich kann mich austauschen über meinen Glauben, auch über die Beziehung zu meinem Gott. Niemals aber kann ich dem Anderen erklären wie er seine Beziehung zu welchem Gott auch immer zu erleben hat.



Ich glaube an mehrere Götter, sogar mehr als ich ihnen an Aufmerksamkeit widme. Ich rufe verschiedene Götter an, je nach Bedarf, nach Zuordnung. Aber ich verehre auch einen bestimmten Gott besonders. Warum? Weil dieser Gott und alles für was er steht ist was mir besonders Wert ist weil das Wesen dieses Gottes für mich als höchstes Ideal steht. Dieser Gott ist Saxnot in der nordischen Mythologie auch Tyr genannt. Seine Rune trage ich als Amulett, die Werte für die er steht sind die Werte die mir die wichtigsten sind.



Meine Beziehung zu diesem Gott ist erfüllt von Erlebnissen von Stärken die mich prägen und die sich auch in meiner Selbstdarstellung widerspiegeln. Das bedeutet nicht das ich perfekt bin oder das mein "Hauptgott" versagt wo ich Schwächen habe. Aber das ist ein anderes Thema.


Ein weiser Mann sagte mal: "Die Beziehung zu deinen Göttern ist deine persönliche Angelegenheit und jeder der sich erdreistet dir sagen zu müssen wie diese Beziehung auszusehen hat will nichts weiter als dich kontrollieren indem er versucht sein Gottesverständnis dir aufzudrängen."




Darstellung des Tyr







Dienstag, 23. Oktober 2007

Eine kleine Geschichte ohne wesentlichen Bezug


Der Morgennebel zog seine Schleier über die Wiesen und den kleinen Fluß. Hüllte die alte Steinbrücke fast völlig ein und benetzte das Gras mit silbern glänzendem Tau. Aus dem nahen Wald der in dieser Morgenstunde so mystisch wirkte erklang der Ruf einer Eule.

Der alte Hund hob leicht den Kopf als die Tür des, ganz aus Holz gebauten, kleinen Hausen sich knarrend öffnete und 2 Raben aufscheuchte die auf dem Geländer der Veranda saßen.

Eine Frau, etwas über 50 Jahre, jedoch recht hübsch, von asiatischem Ansehen, schwarzes langes Haar mit silberfarbenen grauen Strähnen durchzogen in einfacher koreanischer Tracht trat heraus und blinzelte in die Sonne welche sich just über den Horizont hob.

Ihr Blick streifte über den unfertigen Unterstand an dem ihr Mann gestern gearbeitet hatte als ihr Auge an der Jacke ihres Mannes haften blieb, die dieser am Vortag draußen liegen gelassen hatte. Kopfschüttelnd griff sie nach dem guten Stück und rief mit leicht vorwurfsvollem wie auch resignierenden Unterton, den Kopf zum Haus gewandt. "Jobooo! Du hast die Jacke gestern draußen gelassen, nun ist sie ganz klamm, ja regelrecht feucht!"

Von drinnen war nur ein grummlig brummendes Jaaa, hab's vergessen zu vernehmen. Jedoch ließ sich der Mann beim Frühstücken nicht weiter stören. Hatte Er doch gestern den Unterstand allein zu gesägt und aufgerichtet nur eine Seitenwand fehlte noch und der Unterstand war fertig.

Die Frau zog fröstelnd die Schultern hoch und huschte in Anbetracht ihres Alters und der frühen Stunde geschmeidig ins Haus zurück und man hörte ein geschäftiges klappern der Töpfe und Kannen.

Die Tür öffnete sich wieder und ein Mann groß, von kräftiger Statur erschien. Die langen Haare und der Bart rundeten ein Bild das durch den einfachen Leinenkittel und den derben Stiefeln sehr archaisch wirkte. Noch etwas steif wirkend schritt der Mann die zwei Stufen der Veranda hinab und wendete sich der liegen gelassenen Arbeit des Vortags zu.

Der Hund hatte beim Erscheinen des Mannes sich kurz erhoben und sich dann wieder, beinahe könnte man meinen, fallen gelassen und beäugte den Herrn des Hauses mit halben Interesse während er herzhaft gähnte. Er war zwar auch schon ein älterer Hund und seit vielen Jahren bei den Beiden. Doch wenn es drauf ankam, war er wie sein Herr durchaus fähig zu reagieren. Eine Erfahrung die ein paar jugendliche Rabauken aus der Stadt erst vor wenigen Tagen schmerzhaft erfahren mussten.

Die Sonne hatte inzwischen an Kraft gewonnen und es schien als würde dies ein recht sonniger Frühherbsttag. Morgens war es zwar schon recht frisch aber gegen Mittag doch noch angenehm warm auch wenn seine Frau das anders sah. "Naja die Weibsen, die frieren eh' schnell dachte sich der Mann. Da kam plötzlich Bewegung in den Hund. Er richtete sich auf und schaute die Zufahrtsstraße eher eine Art Wanderweg runter und stellte die Ohren nach vorn. Mit einem kehligem Gurgeln. Einer Mischung aus neutralem Knurren und Verdauunggeräuschen machte er den Mann aufmerksam das sich etwas dem Haus näherte. Der Mann sah kurz auf blickte in Richtung Straße und schlug einen weiteren Nagel um das Brett zu befestigen.

Jetzt sah man einen Polizeiwagen die Anhöhe rauf fahren. Der Mann lies sich jedoch nicht stören nahm die Handaxt und spitzte einen Pfahl etwas zu. Endlich erreichte der Streifenwagen das Haus und hielt etwa 15 Meter vor den Haus. Aus dem Wagen stieg der Hauptwachtmeister der für diese Gegend zuständige Kontaktbereichsbeamte und ein anscheinend blutjunger Polizist frisch von der Ausbildung.

Der Mann unterbrach seine Arbeit und schritt, die Axt noch in der Hand auf die Beamten zu. Die Frau des Mannes was inzwischen auch, wissen wollend wer denn da angekommen unter den Türrahmen getreten die Pfanne noch in der Hand schaute sie zu ihrem Mann dann zum Hauptwachtmeister und dann zu dem jungen Kollegen des Polizisten. Seufzend und was von "Männer werden nie erwachsen" murmelnd ging sie wieder ins Haus.

Der Mann kam nun direkt auf den jungen Beamten zu, immer noch die Axt in der Hand. Dieser sichtlich nervös werdend, versuchend Blickkontakt zu dem älteren Kollegen aufnehmen, fing an am Gummiknüppel herum zu nesteln. Der Schweiß Stand ihm trotz des doch kühlen vormittags deutlich sichtbar auf der Stirn, er trat angesichts des auf ihn zu kommenden Mannes sogar einen Schritt zurück und wurde noch unsicherer. Der älter Beamte fixierte mit steinernem Gesichtsausdruck den Mann der dem jungen Beamten nun bis auf knapp dreieinhalb Meter nahe gekommen war. Als der Mann dann ganz plötzlich mit einer ruckartigen Bewegung ......................................................

Tja ich bin ja kein Romanautor, denke dir selbst was aus wie es weiter geht.

Sonntag, 14. Oktober 2007

Glaube und Angst

Der Glaube und die Angst vor ....


Ja, vor was den eigentlich? ....


Vor dem Tod? Vor dem sterben? Vor dem Leben sogar? Angst den Partner, die Eltern, die eigenen Kinder, einen geliebten Menschen zu verlieren? Angst physisch oder psychisch verletzt zu werden? Angst vor diesem und jenem, Angst vor der Angst?


Jeder Mensch, absolut jeder Mensch kennt Angst. Egal ob Mann oder Frau, von großer kräftiger Statur oder klein und zierlich, ob stark im Charakter im Geist am Körper oder das Gegenteil. Kein Mensch wird aufgrund physischer oder psychischer Stärke vor Angst gefeit sein. Jeder der sagt er habe noch nie Angst kennengelernt bei sich, der lügt.


Auch ein Mensch der sich seines Glaubens sicher weis, auch der kennt Angst. Es spielt auch keine Rolle welchen Glaubens, ob nun Asatru, Buddhist, Christ, Hindu, Moslem oder Shinto oder sonstige religiöse Ausrichtung. Alle kennen Angst.


Es gibt sogar bei nicht wenigen Menschen das Phänomen das, wer einen Glauben hat sogar besonders empfänglich ist für Angst. Ob das nun an der Zuversicht liegt dessen was nach dem Tode kommt, das soll jeder für sich entscheiden. Ich will aber versuchen das zu beleuchten unter Bezug des Glaubens der Christen, Heiden, Buddhisten, Moslems, soweit es mir möglich ist.


1. Der Christliche Glaube und die Angst vor dem Tod


In der christlichen Lehre heißt es ... das allen Menschen das Gericht Gottes droht. Und wer nicht gefunden wird im Buch des Lebens der wird verdammt sein in alle Ewigkeit zu büßen.


Einzelne Abweichungen in der Lehre an sich werde ich hier nicht Rechnung tragen Begriffe wie Allversöhnung, Fegefeuer auf Zeit, usw. findet hier keine Relevanz.


Wenn dies nun mein Glaube ist... dann ist das natürlich ein gefährliches Damaklosschwert das über dem Haupte des Menschen hängt. Wenn ich nicht Gottes Willen tue, tja dann ab in die ewige Verdammnis.


Ohne jetzt den Inhalt zu bewerten ist es durchaus nach zu vollziehen das Menschen wenn sie diesen Glauben haben sehr anfällig sind für Ängste ja für eine regelrechte Panik wenn es denn ans sterben geht. Es sei denn, sie sind sich ihrer absolut sicher das eben sie in diesem Buche stehen. Aber wissen tun sie es nicht, und der Mensch neigt ja gelegentlich zum Irrtum seiner Selbst wie wir alle aus Erfahrung wissen.


Der gläubige Christ muss also darauf vertrauen das er zum einem in diesem Buche des Lebens verzeichnet ist und zum zweiten das er den Willen seines Gottes erfüllt hat und sich dem geist Gottes geöffnet hat. Was nun ein jeder davon hält mag er für sich entscheiden.


2. Der Islam und die Angst vor dem Tod.


Der Moslem hat es da einfacher nach seinem Glauben. Er muss glauben das Allah der einzige Gott ist der Allerbarmer und seine Gebete und Ramadan einhalten, freigiebig zu den Armen sein. Hart zu den Feinden Allahs, den Koran kennen und ein frommes Leben führen. Und auch gegebenfalls den Glauben verteidigen, Was aber nicht bedeutet Unbeteiligte mittels Selbstmord weg zu bomben.


Wenn der Moslem einleben nach den Regeln des Koran führt weiss er sich sicher im Paradiese. Er kann dies also aus eigener Kraft schaffen.


Wer aber eben in seinen Werken nicht ein Gott gefälliges Leben führt, nach den Lehren des Propheten Mohammed. Der wird dann in der ewigen Verdammnis brennen.


Auch hier verzichte ich bewusst auf gewisse Feinheiten der einzelnen Ausrichtungen und Besonderheiten innerhalb der moslimischen Welt


3. Der Buddhist und die Angst vor dem Tod.


Dem Buddhisten ist der Tod ansich nur der nur Abschluß eines Inkarnationslaufes Auch er kann durch seine Lebensführung den Lauf der Inkarnation nur verlassen und ins Nirwanna einziehen durch das eigene Bewusstsein seiner Selbst das zu erreichen es grundsätzlich unzählige Wege gibt.


4. Der Asatru und die Angst vor dem Tod


Im Asatru ist zum einen eine Trennung zwischen der Art wie ich mein Leben lebe und dem eigenen Schicksal in einem gewissen Rahmen. Zugleich ist in einem gleich großen Rahmen beides miteinander verbunden. (das auszuführen füllt Bücher) Hier spricht man nicht von Himmel und Hölle von Gut und Böse von ewiger Glückseligkeit von ewiger Verdammnis.


Der Asatru der alten Zeit lebte seine Individualität nur innerhalb der Sippe. Sein Arbeiten, streben, seine Kraft gehörte dem Dienst an der Sippe so wurde er erzogen so wuchs er auf. Heute wo Sippe und Familie aufgrund der Gesellschaftsform weitgehend ihre Bedeutung als Hort der Sicherheit des Überlebens verloren hat, ist auch der Asatru eher ein Individualist bzw. kann individueller Leben.


So kommt es auch das dem Asatru die Grundlage seiner Werte entzogen worden sind und er nicht mehr so wirklich den Sinn seines Lebens seines Strebens in der Sippe hat. Und eben auch nicht in der Sippe stirbt, sich sicher geborgen fühlt und wissend wofür er stirbt, für das neue Leben. Denn das Alte weicht dem Neuen. Das Neue erwächst aus dem Alten.


Der Asatru glaubt aber wenn seine Zeit hier vorbei ist wird er eine bestimmte Zeit je nachdem in Walhalla, oder bei Hel (einige Besonderheiten wie Volkwang und die Ertrunkenen ausser Acht lassend) verbringen. Dann zu Ragnarök wenn die Götter gegen die Riesen zu Felde ziehen werden alle mit wenigen Ausnahmen den 2. Tod sterben.


Und aus dem alten gefallenen das untergeht, wird eine Neue Welt entstehen. Das Alte wird es nicht mehr geben. Eine gewisse Parallele zum Nirwana des Buddhismus. Der Asatru wird also bis Ragnarök auf eine der anderen Ebene der Existenz weiter existieren bis eben zu Ragnarök wo zwei Menschen überleben und wenige Götter ..... Wie das dann im einzelnen aussieht, keine Ahnung interessiert hier auch nicht.


Schlussfolgerung


Es stehen sich also verschiedene Glauben dessen was das kommt gegenüber und haben bei ihren Anhängern und deren Umfeld entsprechende Wirkungen im Umgang mit der Angst.


Das Bewusstsein das man eines Tages sterben muß ist die Urangst aller Menschen. Der Glaube gibt uns die Hoffnung auf ein, "es geht weiter". Die Inhalte unseres jeweiligen Glaubens das wie. Er beeinflußt auch die Intensität. Dessen was wir in den tiefsten Abgründen unserer glauben das beeinflußt meine Ängste.


Von dieser Urangst, so glaube ich gehen alle andere Ängste aus bis hin zu den diversen Phobien, nicht die Phobie selbst aber eben die Möglichkeit einer Phobie.


Wenn ein Glaube (Entweder du tust Dies– Oder du mußt Das) über das "Danach" zur Grundlage hat. Dann wird dies Angst entsprechend potenziert. Diese Grundlage "Himmel und Hölle", "Herrlichkeit oder Verdammnis" führt dann eben auch zum extremen zum radikalen Glaubensleben das dann wieder die Grundlage ist für Hexenverbrennung, Kreuzzüge, Vernichtung der Andersgläubigen, oder in harmloseren Fällen das verdammen des Glaubens Anderer.


Ich glaube das die Offenbarungsreligionen eine Potenzierung der Ängste in allen Variationen eher ermöglichen, als andere Religionen und Glauben. (Regionale Abweichungen nicht berücksichtigt. Charakterliche und soziale Besonderheiten wurden hier auch nicht berücksichtigt da hier allgemeinen Tendenzen Grundlage der Überlegungen sind.)

Dienstag, 2. Oktober 2007

Zanken um Gott oder Differenzen der Begrifflichkeiten

Wenn der Eine sagt ich glaube an die Götter, dann ist das nicht dasselbe wenn ein Anderer sagt ich glaube an Gott.


Das liegt nicht an den unterschiedlichen Göttern, auch nicht ob es einer oder mehrere Götter sind. Es liegt ganz einfach am Verständnis des Begriffes Glauben.


Wenn der Eine sagt Gott ist in dir und ein Anderer sagt genau den identisch gleichen Satz, meinen Beide noch lange nicht dasselbe.


Das liegt sicher nicht an unterschiedlichen Konfessionen oder an unterschiedlicher Glaubensintensität. Nein, sondern an der unterschiedlichen Begriffsdefinition des Begriffes Gott.
Die völlig abgedrehten Spinner mit irgendwelchen Phantastereien mal außer Acht gelassen, gibt es oft Verständigungschwierigkeiten zwischen den Auffassungen.


Wenn ein Christ sagt:

"Ich glaube an den lebendigen Gott, seinen Sohn Jesus Christus der für meine Sünden starb und auferstanden ist und den heiligen Geist."


Wenn ein Asatru sagt:

"ich bin Asatru!"


Wenn ein Esoteriker sagt:

"ich glaube an die göttliche Energie und ein göttliches Bewusstsein."


...... Dann reden alle drei von völlig verschiedenen Dingen.


Durch mehr als Eintausend Jahre, einst fundamentaler und allen Bereichen durchdringender, und heute noch latent und umgangssprachlich gebrauchter christlicher Vorstellungen von Gott führen andere Sichtweisen zu Mißverständnissen.


Wenn der Christ es so ausdrückt wie oben beschrieben, drückt er mit seinem Bekenntnis weit mehr aus als oberflächlich zu lesen ist. Er, der Christ sagt damit aus.


Mein Gott ist ein lebendiger Gott, alle anderen Götter sind falsche Götter und nur tote Götzen. Er erhebt für sich den Anspruch den einzige Gott zu verehren, schließt jegliche andere Form von Gott Götter, Gott sein grundsätzlich aus. Nur durch das "Opfer" der Kreuzigung "der reinen Unschuld" Jesus kann Vergebung erlangt werden. Und eben nur durch den heiligen Geist Erkenntnis erlangt werden. Alles andere ist hohles Geschwätz.


Wenn der Asatru sagt wie oben beschrieben dann meint er auch nur was er sagt. Ich bin Asatru = den Asen treu. In der modernen Zeit umfasst diese Aussage das Göttergeschlecht der Asen und/oder Vanen eben den im "allgermanischen" vertretenen Götter.


Vergebung der Sünden, die Existenz möglicher andere Götter zu bestätigen oder abzulehnen. Die Überlegung ob es einen wahren oder viele mögliche Wege gibt. Diese Gedanken hat der Asatru vom Glauben her erst gar nicht. Diese Frage stellt sich ihm überhaupt nicht. Er vergleicht seinen Glauben nicht und sieht auch kein Konkurrenzbedarf.


Wenn der Esoteriker mit indischer Ausrichtung von göttlicher Energie des Seins spricht, wenn einige unausgegorene selbst ernannte Übersetzer indischer Weisheiten 1:1 übertragen und vom Gott des Selbst daherreden und sicher auch weise und gute Gedanken indischer und anderer Weiser aus den Völkern der Menschen zusammenwürfeln und daraus ein intellektuelles Tohuwabohu basteln (Bagwhan, und ähnliche sich für Gurus haltende andere und Verführer) dann ist das auch was völlig anderes als was die anderen meinen wenn sie von ihrem Glauben sprechen.


Bevor man sich also auf ein Gespräch über Gott und Glauben einlässt sollte man erst einmal die Begrifflichkeiten klären. Ein Moslem der die Scharia als Rechtsmittel anerkennt und ein Anhänger Ghandis werden nie einige werden über die Gerechigkeit in der Ehe zweier Christen. (etwas überzogenes Beispiel)


Wenn ich mit einem Menschen mich über das Wesen der Götter, Gottes, des göttlichen unterhalten zu gedenke ist es wichtig vorab zu definieren was wie unter Gott verstehen und dann den möglichst besten gemeinsamen Nenner zu finden. Denn wie will ich mich Austauschen über Ansichten wenn die Begriffe anders verstanden werden. Wenn ich einem Lkw – Mechaniker erkläre wie ich mein 50ccm Moped aufgemotzt habe während der über die Zuleitung von Methangas in 30 t Lkws nachdenkt. Das führt mit Sicherheit zu Mißverständnissen denn beide reden über Motoren dennoch haben beide Motoren nichts miteinander zu tun und doch kommen beide Fahrzeuge vorwärts.


Es ist auch ein Fehler, manchmal ein schwerwiegender Fehler der vor allen von den Radikalvertretern einer Glaubensrichtung gemacht wird das alle Menschen das gleiche Ziel haben... bei den radikalen Christen geht man z.B. generell davon aus das jeder Mensch die Vergebung seiner Sünden sucht. Was natürlich eine irrige Annahme ist. Denn selbst die meisten Christen die mir bekannt sind hatten ganz andere Motivationen nach diesem Gott zu fragen.


Andere Radikaler gehen davon aus sie seien der Weisheit letzter Schluß... das gibt es übrigens in allen Religionen Ideologien Philosophien. Eines haben diese radikalen immer gemeinsam. Sie glauben anderen erklären zu müssen wie die Welt funktioniert und welcher der richtige Weg ist. Ich selbst nenne sie Klerikalfaschisten ein durchaus treffendes Wort.


Menschen die fähig sind Begrifflichkeiten zu definieren und den gemeinsamen Nenner zu finden diese werden immer einen Austausch haben auch mit Menschen anderen Glaubens. Sie können einander sogar nützlich sein zu weit aus mehr als nur einer einfachen Horizonterweiterung.