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Freitag, 12. September 2014

Die Rache




Rache ist, nach heutigen Verständnis in der “zivilisierten Welt sozialer Wertmaßstäbe“ ein Unding, Die Rache gilt als primitive archaisch anmutendes Verhalten, im besten Falle als Ohnmachtshandlung unstabiler charakterlich schwacher Menschen. Rache wir grundsätzlich als negativer Emotionsausbruch  gewertet. Kurzum, wer Rache sucht ist immer im Unrecht in seinen  Handlungen auch dann wenn er moralisch im Recht ist.

Eine Grundlage dieses Denkens ist auch: 

Rächt euch nicht selbst, meine Lieben, sondern gebt Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben (5.Mose 32,35): »Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr.« (Röm 12,19)

Aber die biblische Grundlage ist nicht Gegenstand meiner Betrachtungen.

Rache ist eine Handlung, die den Ausgleich von zuvor angeblich oder tatsächlich erlittenem Unrecht bewirken soll. Von ihrer Intention her ist sie eine Zufügung von Schaden an der Person (oder den Personen), die das Unrecht begangen haben soll. Oft handelt es sich bei Rache um eine physische oder psychische Gewalttat. Vom Verbrechen wird sie im archaischen Recht durch die Rechtmäßigkeit unterschieden. (http://de.wikipedia.org/wiki/Rache

Zuerst einmal aber ist Rache eine Emotion. Und Emotionen sind niemals grundsätzlich gut oder schlecht. Wenn wir Emotionen unterdrücken werden wir krank, wenn wir alle Emotionen frei laufen lassen bewegen wir uns nah am Chaos. Was also tun? Wie damit umgehen wenn es uns nach Rache gelüstet?

So genannte Ehrenmorde sind keine Rachetaten, hier geht es um Bestrafung, wegen Verletzung von seltsamen  Ehrenkodexen. 

Rache? Was verstand man einst unter Rache? 

Rache war und ist sogar heute noch in vielen Kulturen Teil der Gesellschaftsordnung und als solcher sogar wesentlicher Bestandteil der Öffentlichen Ordnung und Gesetzgebung, Rache und auch Racheverzicht durch finanzielle Auslosung ist in vielen Völkern Gang und Gebe. In Europa und anderen Kontinenten vertreten.

Rache ist... und hier will ich den Mythen meiner Ahnen folgend, die folgende Erkenntnis definieren.

Rache ist ein legitimes Mittel den Wiedergutmachungsanspruch an den Verursacher eines Unglücks durch zu setzen wenn dessen Schuld erkannt worden ist. Die Verhältnismäßigkeit zu wahren ist ein Zeichen wahrer Größe.  Der Ungesühnte Verzicht bedeutet Desinteresse. 

Wie komme ich auf diese These, und wie begründe ich sie?

Es begab sich, das Balder Arges träumt Seinen Tod sah er vorhergesagt
So nahm darauf Frigg, seine Mutter, allen Lebenden, Dingen und Pflanzen ab den Schwur ihm nie ein Leid zu tun
Nur der Mistelzweig ward unvereidigt, zu jämmerlich und zu kleinTod des Lichtes
Dolch um Pfeil, Ger und Schwert, doch nichts fügt dir Schmerz und Wunden -
Sanft legt er den Zweig in meine Hand Bringer der Zwietracht -
Alles verstummt als dein Körper zu Boden fällt -
Das Licht fährt zur Hel
Bruder vergib!

Valis Rache
Vali, ich seh seine Wut -
Nicht kämmt er das Haar, nicht wäscht er die Hand,
bis Balders Tod gesühnt -
Ein Schmerz, ein Schrei, es ist vorbei -
Hinab führt nun mein Weg

Helheim
Zäume Garm, Frau Hel -
Gib den Weg frei, meinen Bruder zu sehen

Reich mir die Hand, mein Bruder und verzeih!

Götterdämmerung
Horch, das Horn ertönt -
Heimdal warnt
Und es heult Lokes Sohn, seiner Fesseln befreit -

Ein Schlachtenlärm verkündet, dass ein Weltenleben endet -
Und die Fähre der Toten bringt neue Fracht -

Aufstieg
Seite an Seite
Balder und Hödur entsteigen Helheim -
Doch liegt die Welt in Trümmern Blut und Knochen,
und auch Walvater weilt nicht mehr -
Doch es wächst Hoffnung im Schatten des Weltenbaumes

Ein Zweiter Frühling
Und wir werden wieder reiten wie einst, mein Bruder -
Die Wälder werden wieder grün -
Der Gedanke bringt neues Leben in eine alte junge Welt
Das ist ein Frühling, ein Frühling wie er früher einmal war

Wilde ungestüme Rache bringt noch mehr Kummer und was hier nicht erwähnt und auch nicht zutrifft,  es kann einen völlig Unbeteiligten treffen. Ist aber die Tat bewiesen der Täter bekannt steht dem die Rache zu der von der Untat betroffen ist. und nur dem steht es auch zu das Urteil zu fällen und zu vollziehen
( Der Unschuldige Mörder - Egonoir) 
.
Würde das nun heute so funktionieren? So 1:1 umgesetzt?

Nein, wohl eher nicht. Unser Rechtssystem aber nimmt dem Betroffenen oder seinem direktem Angehörigen jede nur erdenkliche Möglichkeit der Rache. Sie wird nicht nur komplett ignoriert und verhindert. Nein sie ist sogar strafbar. Uns , es kommt noch dicker, sie wird nicht selten wesentlich höher bestraft als die voraus gegangene Tat.

Und das schafft oft Wut und Ohnmacht. Der Geschädigte oder seine Nachkommen respektive Vertreter dürfen allenfalls Fragen stellen wenn sie denn als Nebenkläger zugelassen sind. Weder aber dürfen sie die Beweise sichten, noch Mittel ergreifen solche zu sichern ohne direkte Übergabe an die Behörden und unter deren Kenntnis der Art der Beweisbeschaffung. Ebenso sind sie weder an der Urteilsfestsetzung, noch an der Urteilsbegründung noch an einem möglichen Freispruch oder Reststrafen Erlass beteiligt.

Es gibt keinerlei Möglichkeit für den Schadensnehmer irgendeinen Einfluss auf den Schadensverursacher ein zu wirken. Bei unserer in Deutschland oft seltsam anmutendem Rechtverständnis führt das sogar erstaunlich selten zu radikalen Kurzschlusshandlungen, insbesondere bei Kapitalverbrechen mit pädophilem Hintergrund. 

Wie also könnte denn Rache in einem Gesellschaftssystem wie dem unseren überhaupt noch Relevanz haben?

Ich kann das nicht wirklich Sinn- Rechts- Gesellschafts- oder sonst wie konform erklären dazu bedürfe es wohl eines jahrelangen Studiums.

Jedoch  glaube ich, das eine Einflussnahme auf Beweislast, Verfahrensführung und Urteilsfindung seitens der Geschädigten in kleinen Schritten ein guter und richtiger Weg ist dem Rachesuchenden wenigstens eine Teilbefriedigung widerfahren zu lassen. Um das zu sagen  und zu fordern bedarf es kein Studium  der Rechtswissenschaften, das ist gesunder Menschenverstand, wenn denn soweit Vorhanden , und über dieses Vorhandensein hab ich oft Zweifel in unserer  Judikative. 

Ich glaube das so der Rechtsprechung ein wenig Gerechtigkeit Zuteil wird. Und dessen bedarf sie wahrhaft reichlich
 

Dienstag, 2. September 2014

Duales Denken? Oder einfach nur Annahme des als Logisch Angenommenen



Zeit ist Geld – Effektivität = Erfolg – Dauerstress – Reizüberflutung – Kommunikation an jedem Ort zu Jederzeit – Informationsfülle ……

Der Weg ist das Ziel – Die innere Ruhe finden – Frieden mit sich selbst – Zufriedenheit – In der Ruhe liegt die Kraft.

Parallele Welten die einander ausschließen? – Unvereinbare Gegensätze? – Realität kontra Traum?

Kurze Antwort: JA!                       Ausführliche Antwort: NEIN!

Wenn die die kurze Antwort genügt, geh wech, lass sein, das kostet dich zu viel Zeit. Das bringt dich nicht weiter, und Tschüss.

Du willst die lange Antwort? Gut, gehen wir es an.

Ja, es handelt sich um parallele Welten. Leider. Doch muss das sein?  Nicht unbedingt. Natürlich ist es nicht wirklich möglich beide Welten in extremen varianten zusammen zu bringen. Doch kann durchaus ein fließender Grenzlauf erreicht werden. Ohne dass man die eine Welt gänzlich ausblenden muss.  Wie stell ich das an?

Was haben beide Welten gemeinsam? MICH! In beiden Welten geht es letztendlich um mich, in der Einen, der materiellen Welt liegt der Schwerpunkt auf dem Physischen Wohlergehen eben durch materielle Güter, dann auch den Raum schafft andere, immaterielle Güter zu gewinnen so denn ein Bedarf geschaffen ist. Respektive wahrgenommen wird.

Seine weltlichen Güter zu mehren brachte die Menschheit vorwärts. Das Rad erfand sich nicht auf der Suche nach dem  inneren Frieden, ein philosophierender Schmied schmiedet weder Schwerter noch Eggen oder Riegel. Und ein Philosoph der seinen Kühlschrank nicht füllt verhungert. Beide Welten sind also generell kompatibel. Es ist nur eine Frage der Gewichtung. Und genau das ist so unendlich schwer. 

Wo? Wie? Womit kann ich die Gewichtung so verlagern das eine sich gegenseitig stützende Gewicht der Welt materieller Güter und immateriellen Gutes ergibt.

Ich weiß es nicht! Ich hab keine Ahnung! Du selbst musst diesen Weg, allein für dich finden, wenn du ihn denn finden willst. Es gibt keine allgemein gültige Antwort des Wie. Hier greift tatsächlich das Sprichwort. (etwas abgewandelt) Viele Wege führen nach Rom.

Eine Empfehlung ist aber sicherlich allgemeingütig. Je weiter, besser tiefer du auf dem einen Weg gehst je weiter du dich von der Mitte entfernst. Je schwieriger wird der Weg zum Ausgleich. Doch täusch dich nicht der Weg liegt nicht einfach in der Mitte. Gehst du genau in der Mitte sind beide Welten für dich im Grunde bedeutungslos. Thema, Umstand, Bedingungen müssen immer einzeln bewertet werden, dann im Rückschluss zum Nebenthema in Harmonie liegen und dann letztendlich Alles mit einander. Auch wenn Punkt B in der materiellen Welt mit Punkt F in der, sagen wir, geistigen Welt (spirituellen, religiösen, philosophische ethischen) Welt nicht harmonisieren im direkten Vergleich so kann es im Gesamtgefüge  durchaus harmonisieren.

Dazu bedarf es einer doppelt-globalen Denkstruktur, ein globales Denken in beiden Welten. Ein Denken darüber hinaus beide Welten verbindend. Wie das der einzelne für sich erreicht, wie bereits erwähnt keine Ahnung. Es ist sicherlich hilfreich sich selbst zu kennen. Das hilft übrigens in allen Fragen. In beiden Welten.

Es wird sich als schwierig erweisen zu erkennen, in welcher Welt mache ich welche Abstriche wo? Die Frage ist nicht wie adaptiere ich möglichst viel aus beiden Welten, danach sich aus zu richten geht garantiert schief. Die Frage ist wie erreiche ich eine höchstmögliche Syncronität beider Welten auf mein Leben. Eine Frage die in chemischen Prozessen nicht anders beantwortet wird. Achtung Plattitüde:  *Die Chemie muss stimmen* Deinen Weg zu finden vermag ich nicht, das musst du allein tun. Wenn du ihn denn finden willst. Aber ein paar Werkzeuge hab ich dir genannt. Selbsterkenntnis, weit möglichste Harmoniesierung der Welten in sich und zueinander, keine Gewinnmaximierung auf beiden Seiten oder gegeneinander, generell keine Verarbeitung von Extremen. Und nu bist du dran! Mach was draus, wenn du das willst.

Montag, 1. September 2014

Kalenderspruchweisheiten



Das Unmögliche versuchen, um das Mögliche zu erreichen.

Eben mal so aus einem standardüblichen Kalender zitiert. Ein Spruch wie er oft in diesen Kalendern zu finden ist.

Doch was will uns diese Spruchweisheit sagen, was können wir daraus ziehen? Ok was sag sie mir?  

Ist sie 1:1 umsetzbar? Ist es eine Metapher? Oder doch nur eine hohle Phrase eines überdimensionierten Ideals? Ein bisschen weltfremd ist der Spruch schon, oder?

Zäumen wir das Pferd von hinten auf. Was soll erreicht werden? Das Mögliche, sprich eine bestimmte Zielsetzung. Wie erreichen wir das? Indem wir alle dafür erforderlichen Schritte, einleiten, die erforderlichen Materialien heranschaffen und entsprechend verarbeiten. Eben die Möglichkeiten nutzen oder gegebenenfalls schaffen. Doch das ist nur das Mögliche, nichts unmögliches. Doch was passiert wenn die Zielsetzung unmöglich erscheint? Was versuchen wir dann? Das Mögliche? Das Unmögliche? Wo ist ….was ist der Unterschied?

 Was ist der eigentliche Charakter des Möglichen? Das Mögliche ist das Mögliche weil es darüber Erfahrungen gibt, weil es schon versucht wurde, erfolgreich versucht wurde. Einfach ausgedrückt. Das Mögliche ist, was getan wird weil es schon mal getan wurde. Wenn diese These stimmt, und davon bin ich überzeugt, dann wäre das Unmögliche das was bisher noch keiner getan hat, oder nicht daran dachte es tun zu können. Das Unmögliche ist nicht eine Phantasterei ohne reale Grundlage. Das zu versuchen halte ich schlechtweg für bekloppt zum Beispiel von Hamburg nach Rio de Janeiro zu schwimmen ohne Hilfe, oder mit einer Kanone sich auf den Mond schießen zu lassen, in einem Schlauchboot.

Nein, das Unmögliche versuchen bedeutet nichts Anderes als ein Ziel zu erreichen mit all seinen Möglichkeiten. Ein Ziel das noch keiner zuvor versuchte. Und das solange eine Unmöglichkeit bleibt bis es gelungen ist.

Manchmal bedeutet das Unmögliche versuchen einfach nur, mal unkonventionelle Wege zu gehen.