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Samstag, 30. September 2017

Das Gebet




Gebete – Beten – Zwiegespräche mit dem Göttlichen.

Das Gebet an sich wurde schon vielfach, in wohl allen Glaubens und Religionsvarianten beschrieben allerdings wüsste ich aus dem Stand weniges an Literatur über den Sinn und Zweck des Gebetes, dass nicht politisch/religiös eingefärbt ist. Wikipedia ist hier auch wenig hilfreich.

Art und Weise – Ziel und Zweck sind wohl unabdingbar miteinander verbunden, das steht wohl fest über alle Religions- und Glaubensgrenzen hinweg. 

Gebet: ich bezeichne es unvoreingenommen ohne Richtung, ohne bestimmten Bezug als das Zwiegespräch mit dem Göttlichen. Erst meine persönliche Ausrichtung weist dann eben ein bestimmtes Ziel aus, macht es zu einem persönlichen Zwiegespräch. Und dadurch weil es eben ein Zwiegespräch ist. Ist es persönlich, und nimmt somit jedermann das Recht, des Anderen Gebet, zu kritisieren. Du betest falsch. Oder wie gerade bei den Muslimen, wo wesentliche Teile des Gebetsablaufes bis auf das Kleinste vorgeschrieben sind. Eine Handhabung die sich meiner Akzeptanz komplett entzieht.

Wenn ich Zwiesprache halte brauche ich ein Gegenüber. Denn ohne ein sich selbst bewusstes Gegenüber ist es auch auf spiritueller Ebene ein reiner Monolog und in etwa so sinnig wie mit einem Schneeball eine Feuerwand löschen zu wollen. 

Nun gibt es Menschen die beten zum Universum. Da steht mir erstmal ein Fragezeichen im Gesicht. Aber auch hier gibt es Menschen die glauben das sich das Universum seiner selbst bewusst ist. Für mich ist dieser Gedanke weder vorstellbar noch nachvollziehbar einfach so gar nicht greifbar. Aber es wäre ein Gegenüber und auch wenn das Universum nie antworten würde (da geh ich einfach mal von aus) ist es doch ein Zwiegespräch. 

Gebet ist Energie, Magie, Glaube…. Wie immer ich es nun auch bezeichne, ist es doch eine Kraft die zielgerichtet angewandt wird. Und um empfangen zu werden muss da hat ein Bewusstsein sein. Ob das Gebet dann tatsächlich ankommt oder gar erhört wird ist dabei nicht entscheidend. 

Gebete an eine personifizierte Gottheit ist immer eine direkte Ansprache. Ist immer zielgerichtet. Ein Gebet ist immer auch Zweckbezogen. Nur so… aus Langeweile zu beten weil es eben gerade Pflichtübung ist??? Ja, ich glaube das es das gibt, das empfinde ich als, Verunglimpfung der Macht des Gebets. Denn ich glaube das, das Gebet Macht hat. Gebet als Ausdruck des Glaubens, glaube kann bewirken also kann Gebet als Ausdruck des Glaubens etwas bewirken, mit erscheint das nur logisch.

Das Islamische Gebet ist so ein Fall des streng geregelten Gebets 

Der Koran schreibt dem Gläubigen das Pflichtgebet zu fünf bestimmten Tageszeiten vor. Man unterscheidet die eigentlichen Pflichtgebete (fard), die keinesfalls unterlassen werden dürfen, von den sogenannten sunna-Gebeten, die den fard-Gebeten vorangehen oder folgen. Nafl-Gebete sind vollkommen freiwillige Gebete. Witr ist ein verbindliches (wadschib) Gebet, das nach dem Nachtgebet verrichtet wird und aus drei Gebetsabschnitten besteht. Alle Gebete bestehen aus einer bestimmten Anzahl von Gebetsabschnitten



 Das muslimische Gebet ist,


Preis sei Dir, o Allah, und Lob sei Dir, und gesegnet ist Dein Name, und hoch erhaben ist Deine Herrschaft, und es gibt keinen Gott außer Dir.



Am Anfang jedweden muslimischen Gebetes steht vor allem das Glaubensbekenntnis
Auch der weitere Inhalt ist in den Pflichtgebeten festgelegt der aber, soweit mir bekannt, entsprechend erweitert werden kann. 

In solchen Pflichtgebeten fehlt mir dann die persönliche Note die Ansprache aus dem Bedürfnis. Wenn ich die Pflichtgebete nicht leiste, werden dann meine persönlichen nicht erhört? Oder gar überhaupt nicht mal gehört?

Im Christentum liegt die Sache nicht viel anders auch hier gibt es ein vorgezeichnetes Gebet bestehend aus Bekenntnis, Lobsagung, Bittgebet, und schließend mit einem weiteren Bekenntnis. Allgemein benannt als das Vater unser.

Der Begleittext enthält sogar einen scharfen Angriff Matth.6, 5 -8 , wo Jesus richtig vom Leder zieht und alle Gebete die anders sind respektive andere Zielsetzungen haben radikal verdammt.
In Lukas 11, 1-4 liest sich das etwas anders. Dort bitten ihn seine Jünger sie doch beten zu lehren gleich wie Johannes es tat. Hier lässt sich vermuten das gemeint ist, dieses Gebet zu sprechen wenn man nicht zu beten wisse. 

Ich weiß aber auch dass die Mehrheit der Christen das freie Gebet bevorzugt. 

Was sollen nun diese vorgezeichneten Gebete bringen? Ich vermag es nicht wirklich zu verstehen, für mich ergibt es einfach keinen Sinn

Wenn ich von meinem Chef eine Gehaltserhöhung wünsche, soll ich ihm dann Schillers Bürgschaft vortragen weil er dieses Gedicht mag? Er weiß ja warum ich ihn zu sprechen wünsche. Wird er mir dann die gewünschte Gehaltserhöhung zubilligen? Vermutlich eher nicht. 

Die Hindu und die Buddhisten beten sogenannte Mantras, das sind meiner Kenntnis nach monotone Abfolgen bestimmter laute oder Begriffe/Namen. Diese Mantras dienen ihnen zu sich selbst zu finden um sich in sich zu vertiefen, ihre Chakren selbst aus zu richten und ähnliche Dinge, genau bin ich da nicht informiert. 

Alles ist ja heute vernetzt so das im Heidentum anderer Völker Mantras, entsprechend angepasst auch Einzug gefunden haben. Beispiel: im Germanischen Heidentum Huldigung an Freya und Frija Erdenmutter Das sind gesungen Mantras entsprechend europäische germanischer Empfindung. Jedenfalls empfinde ich das so. Aber Gebete in dem Sinne ? Nein!

Das Gebet, verstanden als Zwiesprache mit meinem /meinen Gott/Götter sind keine Mantras. Das Gebet will den Dialog, in der einen oder anderen Form. 

Von mir weiß ich, dass auch das Gebet eine andere Bedeutung hat als wie es mir beispielsweise von Christen oder Muslimen vermittelt wurde. 

Was bedeutet mir das Gebet?
Ich hab immer noch ein klein wenig Schwierigkeiten mit dem Wort Gebet. Ob Elternhaus, Kindergarten, Schule die Gesellschaft in der wie Leben, ja die Kommunikation allgemein verbindet mit Gebet als das Gespräch mit “dem einen Gott“ Und natürlich will ich nicht eine Assoziationskette bilden mit meinem Gebet, an eben diesen Gott der Bibel. Denn zu ihm bete ich nicht, suche weder seinen Willen noch irgendetwas was er mir zu bieten vermag. Nein, ich suche das Gespräch zu meinen Göttern.

Ich selbst benutze für mich, das treffendere Wort der Anrufung, Soll in der Praxis bedeuten. Ich rufe die Götter an, diese Anrufung ist neutral und kann bedeuten Bitten Danken lobpreisen was auch immer. Gebet – beten – bitten. Das ist mir viel zu wenig. Ich erbitte wenig von den Göttern. Allerdings danke ich den Göttern für so vieles. Was daran liegt das ich bisher auf ein weitgehend gutes Leben zurück zu blicken vermag. Insbesondere seit ich mir der Götter wirklich und wahrhaftig bewusst bin. Die Anrufung – das Gebet dient mir also überwiegend der Danksagung, allgemein und persönlich und der Lobpreisung. Bitten an die Götter, dann eher für andere um Gesundheit und ein gutes Leben. 

Doch das ist mein persönliches Ding. Viele Glaubensgenossen haben ein anderes und nicht so tolles Leben und bedürfen auch dem Bittgebet, den Beistand der Götter. Gerade für die Aktiven bei der Verdandihilfe vermute ich dergleichen. 

Ich kann also für mich festhalten. Das Gebet ist ein Zwiegespräch mit meinen Göttern und dient der Erhaltung des Kontakts zwischen mir und der Welt, der Götter. Für mich ein Teil der Blot. Seltener so zwischendurch. Regelmäßige Morgen- und Abendgebet sind mir fremd. Vorgeschriebene Texte ebenfalls.

Wie hältst du es?

1 Kommentar:

Urna Feuertanz hat gesagt…

Hallo Andreas!

Auch wenn ich da echt kein Experte bin, ein bisschen hab ich mich mit den Sanskrit-Mantren befasst. In vielen geht es darum, durch das chanten oder singen dieses Mantras in einer gewissen Anzahl, diese Energie in sich aufzunehmen. Viele Mantren beeinhalten Götternamen. DAS ist aber viel zu nüchtern ausgedrückt! Wenn man eine Stunde lang ein Krishna-Mantra singt, gerät man nicht nur in einen Zustand, der einen vom rationalen Tagesbewusstsein entfernt, um das Bewusstsein für den Kontakt mit der Gottheit zu öffnen, sondern es entfaltet auch die Energie dieser Gottheit.
Für mich ist das wie eine Anrufung. Ich bin nicht so gut im Beten. Ich vergesse das immer wieder. Aber wenn ich Mantren singe, ist das für mich wie eine Anrufung, wie ein Gebet. Von daher ist es für mich sehr hilfreich, dass es inzwischen auch diese Form der Anrufung auch für unsere Götter gibt.

Alles Liebe, Alena